Grundsätzliches

Grundsätzliches

Was bedeutet Suchtprävention in der Schule?

Suchtprävention hat das Ziel, die Entwicklung einer Suchterkrankung zu verhindern und riskantem und problematischem Konsumverhalten vorzubeugen, sie fällt somit in den Bereich der Förderung von psychischer und sozialer Gesundheit.

In diesem Zusammenhang hat die Lebenskompetenzförderung als wesentlicher Ansatz der Suchtprävention eine besondere Bedeutung. Die Förderung von Lebenskompetenzen ist ein pädagogischer Prozess, der von Personen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld Jugendlicher begleitet wird, dazu zählen neben den Eltern auch Lehrkräfte

Schulische Maßnahmen sollen die Vorbeugung einer Suchterkrankung in den Vordergrund stellen und nicht den Konsum von illegalen psychoaktiven Substanzen thematisieren. (Lebenskompetenzförderung im Sinne der Suchtprävention hat andere Ziele als Kriminalprävention, bei der es um die Vorbeugung krimineller Handlungen geht.)

Schulische Suchtprävention ist keine einmalige Maßnahme oder ein Projekt mit Beginn und Ende. Schulische Suchtprävention ist eine Haltung, die täglich aufs Neue gelebt werden sollte und das Integrieren von nachhaltigen und kontinuierlichen Maßnahmen in den Schulalltag/Schulablauf auf allen Ebene (Direktion, Lehrkräfte, unterstützendes Personal/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter/Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schülern). Ein wichtiger Teil der schulischen Suchtprävention ist die Arbeit mit den Lebenskompetenzen. Die schulische Suchtprävention wirkt sich positiv auf das Schul- und Klassenklima sowie auf die Beziehung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler aus und bewirkt, dass ein Vertrauensverhältnis entstehen kann. Sowohl Lebenskompetenzprogramme als auch die Haltung und Einstellung der Lehrkräfte wirken suchtpräventiv.

Suchtbegriff

Der Suchtbegriff beinhaltet:

  • legale Suchtmittel wie Tabak/Nikotin und Alkohol,
  • illegalisierte Suchtmittel wie Cannabis und Amphetamine,
  • Verhaltenssüchte wie Glücksspiel und Computerspielabhängigkeit/Gameing

Ausprobieren ist ein entwicklungspsychologisch normales Verhalten

Es gehört zu den Anforderungen des Heranwachsens, sich mit Alkohol, Zigaretten, aber auch illegalisierten Suchtmitteln auseinanderzusetzen und (s)eine eigene Einstellung und Haltung zu finden. Das Interesse am „Dinge ausprobieren“ ist ein entwicklungspsychologisch normales Verhalten und nicht nur auf den Konsum von psychoaktiven Substanzen beschränkt. Der rechtliche Status einer Substanz spielt in diesem Zusammenhang oft weniger eine Rolle als die gesellschaftliche und kulturelle Akzeptanz, das gesellschaftliche Image und die Verbreitung einer Substanz.

Sucht entwickelt sich nicht von heute auf morgen

Abhängigkeit ist das Ergebnis eines oft jahrelangen Prozesses. Jede Stufe in diesem Prozess bietet Möglichkeiten für suchtpräventive Interventionen. Experimentierverhalten beziehungsweise Suchtmittelkonsum führen nicht zwangsläufig in eine Abhängigkeit. Die meisten Menschen konsumieren psychoaktive Substanzen so, dass das Risiko für gesundheitliche Folgen und der Entstehung einer Suchterkrankung eher gering ist. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsene hören nach Phasen des sogenannten Probierkonsums auch wieder ganz auf.

Wichtig ist dennoch hinzusehen – nach dem Ansatz und der Vorgabe „Helfen statt Strafen“ – um herauszufinden, ob es sich um einen Probierkonsum handelt oder ob hinter dem Konsum eine Problemlage besteht und Frühintervention nötig ist.

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