Bildungs- und Berufsorientierung
Grundsätzliches zum Bildungs- und Berufsorientierungsunterricht
Zahlreiche Untersuchungen und Expertisen, vor allem auch auf internationaler Ebene, zeigen, dass jedes Bildungssystem Unterstützungen im Hinblick auf weitere Bildungswegs- und Berufsentscheidungen bereitstellen sollte. Es ist ein Qualitätsmerkmal einer Bildungseinrichtung, nicht nur Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln, sondern auch Mitverantwortung dafür zu übernehmen, dass jede Schülerin und jeder Schüler in der Lage ist, im Anschluss an die gerade zu absolvierende Ausbildung (oder auch mitten drinnen – wenn ein Wechsel aus verschiedenen Gründen geboten ist), für sie bzw. ihn möglichst optimale Übertrittsentscheidungen in weiterführende bzw. andere Ausbildungsgänge oder in eine Berufstätigkeit zu treffen.
Es gibt drei Säulen, auf denen solche Unterstützungssysteme beruhen:
- Programme, die im Rahmen des Unterrichts mit Klassen als Teil des Curriculums durchgeführt werden (=Bildungs- und Berufsorientierungsunterricht)
- Individuelle Information, Beratung und Begleitung (=Schüler- und Bildungsberatung)
- Organisation von praktischen Erfahrungen (=Praktika und Exkursionen)
Zwischen diesen Herangehensweisen besteht – auch das wurde schon mehrfach nachgewiesen - ein enger Zusammenhang: Die Inhalte und Aktivitäten des Unterrichts führen zur vermehrten Auseinandersetzung mit persönlichen Entscheidungsfragen und damit individuellem Beratungsbedarf. Dies trifft auch auf Praktika und Exkursionen zu: Es ist oft nicht so leicht, die gewonnenen Erfahrungen und Einsichten hinsichtlich der Entscheidungsfindung persönlich zu bewerten. Auch hier besteht Beratungsbedarf.
Umgekehrt werden im Bildungs- und Berufsorientierungsunterricht bereits allgemeine Informationen vermittelt, die im Falle einer individuellen Beratung schon vorausgesetzt werden können.
Das (ehemals) Bundesministerium für Bildung und Frauen hat daher in Zusammenarbeit mit anderen Partnerorganisationen (andere Bundesministerien, Arbeitsmarktservice und Sozialpartnern) einen Katalog von verbindlichen Maßnahmen erarbeitet, die im Sinne eines standortbezogenen Konzeptes an jeder Schule umgesetzt werden sollen. Welche Aufgaben hierbei den Schulen zukommen, welche Rollen und Funktionen hierbei an der Schule notwendig, welche Qualifizierungsmaßnahmen seitens der Pädagogischen Hochschulen notwendig sind und welche Aufgaben dabei die Schulaufsicht wird in einem Grundsatzpapier des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung dargelegt.
Lehrplan der verbindlichen Übung "Bildungs- und Berufsorientierung"
Bildungs- und Berufsorientierung ist in den allgemein bildenden höheren Schulen, Mittelschulen und Allgemeinen Sonderschulen als verbindliche Übung mit eigenem Fachlehrplan vorgesehen.
Übergreifendes Thema Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung
Mit der Verankerung der übergreifenenden Themen in den Fachlehrplänen wird die fächerübergreifende Kompetenzentwicklung unterstützt und gefördert. Im allgemeinen Teil der Lehrpläne wurden konkrete Kompetenzziele auch zu Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung formuliert.
Links
Lehrpläne Bildungs- und Berufsorientierung
Portal Information, Beratung und Orientierung für Beruf und Bildung (ibobb)
Programm 18plus Webseite
www.ibobb.at
Bildungs- und Berufsorientierung und Schüler- und Bildungsberatung
Rundschreiben Nr. 2012-17: Maßnahmenkatalog 7. und 8. Schulstufe