Leitfaden Case Manager/Case Managerin

Case Managerinnen und Case Manager sollten für die Steuerung der Prozesse über angemessene System-, Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz verfügen. So können diese Aufgabe bspw. Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer, Schulmediatorinnen und Schulmediatoren (wenn Lehrerinnen und Lehrer), Schulärztinnen und Schulärzte oder Schulqualitätsbeauftragte übernehmen.

Die Schulleitung hat im Rahmen der Intervention eine eigene, übergeordnete Rolle. Die Case Managerin / Der Case Manager bietet fachliche und prozessuale Unterstützung bei der Steuerung der Intervention. Aufgrund der Organisation dieses Prozesses ist die Anwesenheit der Case Managerin / des Case Managers vor Ort erforderlich.

 

Wichtige Schritte

Die folgenden Schritte sind eine exemplarische Auflistung, die helfen soll den Prozessablauf zu strukturieren.

  • Wer sollte im Team sein?
  • Wann finden Treffen statt, wer trifft sich wann mit wem?
  • Wie erfolgt eine gemeinsame, akkordierte Vorgehensweise zu Intervention und Begleitmaßnahmen?
  • Braucht es Begleitmaßnahmen für das Interventionsteam (bspw. Supervision)?
  • Wer führt Gespräche mit betroffenen Schülerinnen und Schülern?
  • Wer führt Gespräche mit den Eltern / Erziehungsberechtigten?
  • Wer protokolliert und führt Informationen und Beobachtungen zur Klärung des Sachverhaltes zusammen?
  • Welche Entscheidungen werden in Bezug auf die Leitfragen getroffen? -

            - Leitfrage 1: „Welche Mobbingform und welches Mobbingmotiv lassen sich erkennen?“

            - Leitfrage 2: „Gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen? Allfällige strafrechtliche                  Folgen?“

            - Leitfrage 3: „Welche Überlegungen / Entscheidungen sind bezüglich der weiteren Vorgehensweise sinnvoll?“

  • Welche Informationen sollten von wichtigen Personengruppen noch erhoben werden?
  • Welche Informationen sollten an wichtige Personengruppen weitergegeben werden (Schulleitung, Eltern / Erziehungsberechtigte, Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, Schülerinnen und Schüler etc.)?
  • Welche Informationen dürfen weitergegeben werden (Vertraulichkeit)?
  • In welcher Form wird die Schulleitung informiert?
  • Welche Intervention erscheint im vorliegenden Fall sinnvoll und hilfreich?
  • Welche begleitenden Maßnahmen auf Klassenebene und im LehrerInnen-Team (bspw. LehrerInnen-Konferenz, begleitende Präventionsarbeit etc.) sind durchzuführen? (Siehe auch Handreichung Mobbingprävention des ÖZEPS)
  • Welche Ressourcen (Zeit, Raum etc.) und Informationen werden für die Durchführung der Intervention benötigt und wie können sie bereitgestellt werden?
  • Wie wird der Opferschutz sichergestellt?
  • Zu welchem Zeitpunkt wird evaluiert?
  • Waren die gesetzten Maßnahmen hilfreich?
  • Welche Veränderungen können festgestellt werden?
  • Welche weiteren Schritte können nun gesetzt werden?
  • Wie erfolgt die Dokumentation aller Schritte des Prozesses?
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