Erkennungsmerkmale - Symptome

Lernen Lernerfolg

Kompetenzebenen zur Entwicklung der Zahl-Mengenverknüpfung und mögliche Schwierigkeiten (vgl. Schneider et al., 2013)

  • Fehler- und lückenhaftes Aufsagen der Zahlwortreihe
  • Probleme beim Weiterzählen von einer höheren Zahl
  • Schwierigkeiten beim Rückwärtszählen, z.B. von 5 weg
  • Zahlennachbarn können nicht spontan genannt werden
  • Probleme bei der Eins-zu-Eins-Zuordnung
  • Fehlendes Bewusstsein, dass beim Zählen Mengen bestimmt werden
  • Schwierigkeiten beim Kategorisieren der Begriffe viel oder wenig
  • Schwierigkeiten mit Vergleichen von Mengen („mehr“, „weniger“, „gleich viel“).
  • Fehlendes Verständnis dafür, dass Mengen gleich bleiben, wenn nichts hinzu- gefügt oder weggenommen wird (Mengenkonstanz)
  • Fehlendes Verständnis dafür, dass Mengen zerlegt und wieder zusammengesetzt werden können (Teile-Ganzes-Schema)
  • Probleme beim Erkennen, dass auch Zahlen in das Teile-Ganzes-Schema ein- geordnet werden können und so die Zahlzerlegung möglich wird.
  • Schwierigkeiten beim Erkennen, dass der Unterschied zwischen zwei Zahlen durch eine Zahl ausgedrückt werden kann.

Zählen ist zu Beginn des Rechnenlernens die einzige und zu diesem Zeitpunkt auch eine durchaus sinnvolle und erfolgreiche Strategie. Spätestens im Zahlenraum 100 führt zählendes Rechnen häufig zu falschen Ergebnissen, auch wenn dieses im Zahlenraum 20 noch in vergleichsweiser kurzer Zeit und sicher zu richtigen Ergebnissen geführt hat. Anhaltend zählendes Rechnen blockiert den Aufbau nicht-zählender Strategien.

Aus der Literatur der aktuellen Fachdidaktik kann abgeleitet werden, dass Kinder von Anfang an Strategien des nicht-zählenden Rechnens erwerben sollten.

Verfestigtes zählendes Rechnen kann die Ursache für eine unzureichende Entwicklung des Stellenwertverständnisses sein, weil die besondere Rolle der Zahl 10 nicht deutlich wird und weil die Einsicht in die Zusammensetzung von Zahlen aus Einern und Zehnern nicht erlangt werden kann. Für das Verständnis des Stellenwertsystems ist das Verständnis des Zusammenhanges Zahlwort, Menge und Zahlzeichen notwendig.

Die Unstimmigkeit von Notation (zuerst links der Zehner, dann rechts der Einer) und der Sprechweise (zuerst Einer, dann Zehner) kann zu Problemen bei der Entwicklung des Stellenwertverständnisses führen. So zeigen sich sogenannte Zahlendreher, wenn die inverse Schreibweise nicht konsequent eingehalten wird. Die Unterscheidung von Zehnern und Einern wird erschwert und spätestens bei dreistelligen Zahlen kommt es zu Problemen, weil bei der Notation „freier Platz“ gelassen werden muss. Auch die spätere Verwendung des Taschenrechners wird nachhaltig behindert.

Aufgrund des verfestigten zählenden Rechnens und mangelndem Stellenwertverständnis kann der Aufbau von Grundvorstellungen nicht oder nur unzureichend gelingen. Mit Aufbau von Grundvorstellungen ist gemeint, dass die Lernenden von konkreten Handlungen mit geeigneten Materialien zum Handeln in der Vorstellung kommen.

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